Dieser Film sei eine "Romantic Comedy" heißt es in den Vorankündigungen.
Gut, das ist mit Diana Amft in der weiblichen Hauptrolle durchaus vielversprechend.
Doch was bietet uns "Frisch gepresst" wirklich?

Den Roman von Susanne Fröhlich habe ich nicht gelesen.
Demnach gehe ich völlig unvoreingenommen an den Film heran und hoffe auf ebenso gute Unterhaltung, wie sie die Schauspielerin in der Serie "Doctor's Diary" bot.

Und tatsächlich sind die Schauspieler einfach grandios. Sie verkörpern die so unterschiedlichen Charaktere wirklich glaubhaft, auch wenn die Figuren und ihr Handeln natürlich - wie in jeder guten Komödie - etwas überspitzt dargestellt werden.

Da ist also allen voran Diana Amft, die charmant wie eh und je die Andrea spielt, eine Karriere-Frau mit eigener Unterwäsche-Boutique. Leider ist Andrea aber nicht ganz so erfolgreich, wie ihre grandiosen Entwürfe vermuten ließen. Um genau zu sein, steht sie kurz vor dem Bankrott. Die Einzelanfertigungen im kleinen Geschäft rechnen sich nicht. Andrea ist der kreative Kopf, das Wirtschaften liegt ihr jedoch nicht im Blut. Von Seiten der Familie kann sie sich auch keine Hilfe erhoffen. Die Eltern leben seit Jahren getrennt, der Vater taucht gar nicht auf und ihre etwas schrullige Upper-Class-Mum (Sunnyi Melles) will Andrea nicht behelligen. Eigentlich verständlich, dass da ein Kind das Letzte ist, was die selbstständige Geschäftsfrau gebrauchen kann. Doch genau zu diesem Zeitpunkt wird sie schwanger. Und zwei Männer, die unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, kommen als Vater infrage. Da ist das Chaos vorprogrammiert!

Die vermeintlichen Väter werden dargestellt von Tom Wlaschiha und Alexander Beyer. Doch wie wird Andrea sich entscheiden - für den liebenden Familienmenschen Chris oder ihre Jugendliebe, den Jetsetter Gregor? Freundin und Vollzeitmutter Sabine (Jule Ronstedt) sowie Angestellter Helgo (Sylvester Groth) stehen mit Rat und Tat zur Seite - alles in einem ganz besonderen, feinen Humor, der die gesamte Familie amüsieren dürfte.

Dabei sind Kleinigkeiten nicht unwesentlich, die vielleicht erst beim zweiten oder dritten Schauen auffallen oder Absurditäten, wie Oliver Pocher in einer Gastrolle als "Autowäscher". Apropos Gastrolle: Hier hat "Frisch gepresst" ebenfalls eine sehr prominente Besetzung zu bieten. Susanne Fröhlich spielt in ihrer Romanverfilmung mit, ebenso wie Giovanni Zarrella, Axel Schulz und Marco Huck.

So viel zum Film als solchen. Und wenn das noch nicht Grund genug ist, sich die DVD zu kaufen, so seien noch folgende Worte gesagt:

Dies ist tatsächlich eine der besten deutschen Romantikkomödien der letzten Jahre. Und sie ist noch ergänzt von umfangreichem Bonusmaterial, das erweiterte sowie zusätzliche Szenen enthält, ausführliche Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen gewährt, ein alternatives Ende bereit hält (das man sich unbedingt anschauen sollte!) und und und. Ach ja, der Titelsong hat definitiv Ohrwurmqualitäten - vom Lachpotenzial des dazugehörigen Musikvideos ganz zu schweigen.

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